Bürgermeister Bernd Blisch schätzt den Weinprobierstand auch als Ort der Kommunikation

Am 9. Juni wählen die Flörsheimer Bürgerinnen und Bürger ihren Rathauschef für die nächsten sechs Jahre. Das Höchster Kreisblatt stellte die vier Bürgermeisterkandidaten in den vergangenen Wochen immer samstags vor. Heute präsentieren wir den letzten Kandidaten.

Flörsheim  – Der Lieblingsort von Bürgermeister Dr. Bernd Blisch (CDU) steht wahrscheinlich bei vielen Flörsheimern oben auf der Liste. Es ist ein Ort, an dem sich Menschen treffen, um gemeinsam zu essen und zu trinken. Gleichzeitig hat man von dort einen guten Blick auf das Mainufer und die angrenzenden Wiesen. Die Rede ist vom Weinprobierstand, der leicht erhöht auf dem Maindamm hinter dem Bootshaus liegt. Im Rahmen der Innenstadtinitiative Hessen hat die Stadt den Winzern vor einigen Monaten zusätzliche Tische und ein neues Vordach spendiert.

Wenn er mit seinem Mann am Damm entlang spaziere, biete sich der Weinstand als Abschluss oder Zwischenstation an, erklärt Blisch. Den Verwaltungschef zieht es aber nicht bloß an den Ausschank, weil er ein gutes Glas Wein schätzt. Der Probierstand sei vor allem als Ort der Kommunikation attraktiv. „Hier kommt man ins Gespräch“, sagt Blisch. Die Hütte auf dem Maindamm sei ein geselliger Treffpunkt, an dem man vielen jungen Familien begegne. Gleichzeitig sei der Platz überschaubar, und man könne auch mal von einem Tisch an den anderen wechseln. Sogar parteiübergreifende politische Dialoge kommen bei einem Gläschen Rebensaft in Gang. Manche Gespräche, die er hier führe, müsse er sonst künstlich suchen, stellt der Bürgermeister fest. „Man spart sich dadurch also gleich mehrere Anrufe.“

Wirklich privat ist der Verwaltungschef an öffentlichen Plätzen wie dem Weinstand natürlich nie unterwegs. Das bringt das Amt an der Verwaltungsspitze mit sich. Jeder müsse für sich entscheiden, ob er das wolle, oder nicht, sagt Blisch. Für sich persönlich hat er diese Entscheidung bereits getroffen. „Ich bin niemand, der sagt: Jetzt habe ich Wochenende“, erklärt der CDU-Mann, der sich selbst als Kümmerer sieht. „Deshalb sprechen mich die Leute an“, so Bernd Blisch. Manchmal könne er Fragestellern bei kleinen Dingen direkt eine Lösung liefern. In anderen Fällen müsse er erst die Verwaltung fragen. Dann schicke er sich meistens selbst eine E-Mail zur Erinnerung.

Rathauschef ist auch im Heimatverein aktiv

Viel Zeit für Freizeitbeschäftigung bleibt dem Verwaltungschef nicht. Trotzdem schaffe er es, neben der Arbeit im Rathaus noch anderen Aktivitäten nachzugehen. Sein Schuljahrgang 1962/63 sei sehr aktiv, berichtet der 61-Jährige. Darüber hinaus leitet der Historiker den Flörsheimer Heimatverein als Vorsitzender. Auch auf der ehrenamtlichen Ebene stehen wichtige Entscheidungen an, weil der Verein in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Blisch vertraut darauf, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Der Verein habe einen regen Vorstand, erklärt der Vorsitzende. Zusätzlich nimmt ihn momentan natürlich auch noch der Wahlkampf zeitlich in Anspruch.

Als amtierender Bürgermeister empfinde er die Kandidatur etwas weniger aufwendig als sie noch im Jahr 2018 gewesen sei, sagt Bernd Blisch. Es sei ein Unterschied, ob man bereits im Amt ist oder ob man sich erst bekanntmachen muss. 

Er versuche momentan, auf Festen – und natürlich auch am Weinprobierstand – mit den Flörsheimern ins Gespräch zu kommen. Blisch hebt hervor, dass er den Weinprobierstand im Stadtteil Wicker genauso schätzt. Im Weindorf könne er allerdings nicht so spontan auf einem Spaziergang vorbeischauen, wie am Flörsheimer Mainufer. „Nach Wicker fahre ich dann gezielt“, sagt der Wahlkämpfer.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom Samstag, dem 2. Juni 2024